entwurf_24APR2008
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4. April 2010: letzter Tagebucheintrag

Wir hatten beschossen, daß das unser letzter Tauchtag sein sollte, damit wir genügend Zeit hatten unser Equipment und uns selbst auf den Rückflug vorbereiten zu können. Die Auswahl der Cenote fiel daher nicht leicht und wir schoben die Entscheidung etwas auf - keiner wollte einen Vorschlag machen. Also haben wir zuerst unsere Morgenroutine hinter uns gebracht. Als wir dann beim Losfahren waren, haben wir uns ziemlich spontan für die Cenote Taj Mahal entschieden. Der erste Tauchgang des Tages führte uns wiedereinmal der Cavernleine entlang bis zum altbekannten "Achtung! Sie werden Sterben" - Schild, hinter dem die Leine beginnt. Wir wollten eigentlich den ersten Jump von dieser Leine weg nehmen, mussten allerdings feststellen, daß der Pfeil, nach dem wir suchten, nicht mehr auf der Leine war. Wir sind also an dieser Leine geblieben und wieder durch den fast weißen Teil der Höhle geschwommen. Diesmal war Klaus voran und konnte das Schauspiel aus weißen Wänden, blauem Wasser und einer Halocline in der Mitte genießen. Nach dieser Passage wird der Tunnel wieder größer und die Leine geht immer wieder auf und ab. Nach 37min haben wir uns dann bei Erreichen unseres Umkehrdruckes auf den Retourweg gemacht. Nachdem wir unser Jumpspool von der Cavernleine genommen hatten, haben wir im Eingangsbereich der Cenote noch einige Fotos gemacht, bevor wir zum Ausstieg getaucht sind. Nach 80min sind wir dann aufgetaucht.

Wir hatten nicht mehr allzuviel Gas in unseren Doppelpaketen und so haben wir uns entschieden, das restliche Gas für eine Fotosession zu verwenden. Wir sind also wieder in die zweite Cenote getaucht, da in dieser der Lichteinfall besser war. Klaus machte diesmal den Kameramann und versuchte mich in die beste Position zu dirigieren. Stefan musste es vorkommen, wie wenn ein Starfotograf mit Allüren versucht ein zickiges Model zum gewünschten Foto zu bringen. Zwar ist Klaus kein Starfotograf und ich bin vom zickigen Model etwa so weit entfernt, wie Mexicos Cenoten von unserem geliebten Achensee, aber wir brauchten schon unsere Zeit :-)

Danach sind wir zurück zu unserem Reel getaucht und haben es, mit dem Gasrest in unseren Flaschen, gleich für den letzten Tauchgang an eine bisher noch nicht betauchte Leine gelegt. Nach immerhin 50min sind wir dann aus dem Wasser gestiegen und haben unsere Geräte in Richtung Auto geschleppt, um neue Flaschen zu montieren.

Nach unserem üblichen, reichlichen Mittagessen (je 2 Bananen) haben wir unsere Ausrüstung wieder tauchbereit gemacht und gingen ins Wasser. Wir folgten der bisher noch nicht betauchten Leine und waren gespannt, was dieser Weg wohl zu bieten hatte. Anfangs war das Profil noch relativ schmal und ohne wirklich spektakuläre Passagen. Aber nachdem es an einer Auftauchstelle vorbei ging und wieder etwas tiefer wurde, weitete sich die Höhle. Wir kamen in eine große Halle, durch die die Leine mitten hindurch führt. Es dauerte mehrere Minuten, bis wir an der gegenüberliegenden Seite durch eine kurze, enge Stelle kamen. Dahinter lag eine weitere Halle, die in ihren Ausmaßen die vorige bei weitem übertraf. Unsere Lampen konnten die Seitenwände nicht erreichen und die Höhe beträgt stellenweise über 15m! Wir brauchten 7min bis wir in dieser Halle an ein T kamen, wo wir uns für die rechte Abzweigung entschieden. Die Ausmaße in dieser Passage waren genauso gewaltig wie in der Halle davor.

Nach 39min erreichten wir unserern Umkehrdruck und genossen den Rückweg besonders intensiv. Irgendwie war es, als sollte dieser Tauchgang einfach nicht aufhören! Nach 85min war es allerdings so weit, und wir streckten unsere Köpfe aus dem Wasser.

Das war es also - wir hatten 38 Tauchgänge und ebensoviele Tauchstunden in den Höhlen von Mexico verbracht, viele unvergessliche Eindrücke gesammelt und jede Menge Erfahrung dazugewonnen. Dank eines eingespielten Teams, einer guten Ausbildung und einer guten Ausrüstung verliefen die Tauchgänge ohne Probleme oder gar Unfälle.

Auf jeden Fall sind die Cenoten und Höhlen eine Reise wert und wer als Taucher diese Wunderwelten unter Wasser nicht gesehen hat, der hat etwas vom Besten, das dieser Planet zu bieten hat, versäumt. Die Bedingungen hier sind wirklich paradiesisch: Wassertemperaturen von mindestens 25 Grad, Sichtweiten unbegrenzt (außer durch Haloclines, Wände oder mangelnde Lampenreichweite von nur ca. 25m :-)), die Einstiege perfekt vorbereitet um mit schwerer Ausrüstung leicht ins Wasser zu kommen, einfache Zufahrten vom Highway aus und moderate Eintrittspreise von 70 Pesos bis 150 Pesos pro Tag (entspricht etwa 5 bis 10 Euro).

Wir haben keine Ahnung, wie lange es dauern wird, bis wir wiederkommen, aber diese Höhlen haben uns nicht zum letzen mal gesehen!

3. April 2010: Tagebucheintrag Nr. 11

Stefan war heute wieder wie erwartet fit und so zogen wir zu dritt los um frische Tanks zu holen und dann weiter in Richtung Cenote Nohoch Na Cich zu starten. Dort angekommen haben wir unsere Ausrüstung auf die Plattform in der Cenote gebracht und dort vorbereitet, da der Weg vom Auto bis ins Wasser docvh etwas weit ist. Nachdem wir fertig angezogen im Wasser waren, haben wir den üblichen Equipmentcheck an der Oberfläche durchgeführt und sind abgetaucht. Wir wussten ja bereits von der letzten Woche, wo sich die Leine befindet und so konnten wir zügig das Reel zur Leine legen uns losstarten. Bereits nach wenigen Minuten kam der erste Jump auf eine der Hauptleinen in diesem System und wir folgten den Leine nach rechts, bis wir nach 17 Tauchminuten am ersten T angelangt waren. Hier bogen wir diesmal wiederum nach rechts ab und folgten der Leine weiter.

Wir schwammen weiter bis zu dem Punkt an dem wir an unserem ersten Besuch umgedreht hatten. Hier befindet sich ein einsamer Cookie, den sein Taucher nicht mehr aus der Höhle genommen hat, an der Leine. Wir hatten noch einiges an Gas übrig, bevor wir umkehren mussten und so gings weiter. Nach etwa 40min Tauchzeit wurde die Höhle größer und schluckte mehr Licht. Unsere Lampen reichten nicht aus, um von der Seite des Tunnels an dem sie Leine verlegt ist, bis zur gegenüberliegenden Seite zu leuchten! In Minute 48 haben wir dann den Umkehrdruck erreicht und haben uns auf den diesmal etwas längeren Heimweg gemacht. Nach einer Gesamttauchzeit von 95min waren wieder zurück im Pool von Nohch Na Cich.

Beim zweiten Tauchgang haben wir uns am erten T für die linke Abzweigung entschieden, da hier ein Arrow von unserem Eingang weg zeigt. Das heist, daß in entgegengesetzter Richtung auch eine Auftauchstelle sein muß, die von diesem Punkt weg sogar näher ist, als unser Einstieg. Wir erreichten das Ende dieser Leine nach 33min und konnten sehen, daß in einiger Entfernung eine weitere Leine quer zu unserer verlief. Etwas dahinte konnten wir einen leichten Lichtschimmer wahrnehmen und als wir unsere Lampen abdunkelten, war eindeutig Licht von der Oberfläche zu erkennen. Da wir nicht mit vollen Flaschen losgetaucht waren, sind wir schon knapp vor Erreichen unseres Umkehrdruckes gewesen und haben gleich umgedreht, sodaß wir nach einer Gesamttauchzeit von 65min für unsere Mittagspause aufgetaucht sind.

Frisch gestärkt durch zwei Bananen und ausreichen Wasser haben wir dann mit wieder vollen Flaschen den dritten Tauchgang in Angriff genommen. Beim schon bekannten, ersten Jump sind wir wieder rechts weg und beim ersten darauf folgenden Jump gings links weg. Die Leine führt in eine etwas engere Passage, und so mussten wir uns vorsichtig fortbewegen, um kein Sediment aufzuwirbeln. Nach allerdings nur 5min war dieser Seitengang auch leider wieder zu Ende und wir kehrten zur Mainline zurück. Da wir noch jede Menge Gas übrig hatten, tauchten wir weiter. Noch bevor wir das erste T erreichten hielt Stefan plötzlich an und singalisierte mir und Klaus, daß wir etwas warten sollten. Zuerst dachten wir, daß Stefan eine seiner obligatorischen Pinkelpausen einlegen wollte, aber dann begann er ein Jumpspool aus der Oberschenkeltasche zu holen, setzte einen Cookie auf die Mainline und verband das Spool mit einem Stagmiten, der etwa einen Meter neben der Mainline steht.

 

Von dort aus legte Stefan mit einem weiteren Spool Leine in einen Setientunnel. Stefan, der alte Fuchs, ging unter die "Explorer" und hat einen weiteren Tunnel gefunden. Das System von Nohoch Na Cich hat seit dem heutigen Tag statt einer erforschten Gesamtlänge von 129.456ft eine neue Gesamtlänge von 129.606ft. Das heist, daß Stefan insgesamt 50m neue Leine verlegt hat und wie es sich gehört, hat er das Leinenende auch mit seinem Arrow markiert. Warum er die Passage aber ausgerechnet "Two and a half men Passage" genannt hat, verstehe ich nicht wirklich ;-)

Da wir keine weitere Leine mehr zur Verfügung hatten, sind wir wieder zurück zum Ausgang getaucht und nach insgesamt 75min stiegen wir aus dem Wasser und machten uns daran unsere Ausrüstung abzubauen und in Richtung Hotel zu kommen.

 

2. April 2010: Tagebucheintrag Nr. 10

Klaus und ich sind heute alleine losgezogen, da Stefan ein Rendezvous mit jemandem Namens Montezuma hatte. Wir haben also unsere Morgenroutine hinter uns gebracht und sind mit vollen Flaschen bei Zero Gravity vorbeigefahren, und haben uns diesmal bei Danny (der dritte Eigentümer von Zero Gravity) Infos über die für heute geplante Höhle geholt. Keine 100m von Zero Gravity entfernt führt eine Schotterpiste von der Hauptstraße weg in den Dschungel zur Cenote Minotauro. Danny hat uns schon vorgewarnt, daß der erste Teil der Höhle eher eine durchgehende Restriction ist und uns gefragt, ob wir mit unserer Ausbildung schon diese Höhle betauchen wollen. Unser Ehrgeiz war natürlich geweckt. Die Cenote selbst ist sehr unscheinbar und man muß beim Flossenanziehen aufpassen, nicht zu viel Schlamm aufzuwirbeln, dennn die Sicht trübt sich im kleinen Pool sehr schnell ein. Die Mainline beginnt direkt im Freiwasser der Cenote und führt schon nach wenigen Metern in die erste Restriction. Es hieß also Bauch einziehen und möglichst nicht mit den Flaschen an der Höhlendecke anstoßen. Trotzdem gab es noch genügend Möglichkeiten mit einem Teil der Ausrüstung in der Leine hängenzubleiben (Messer, Finimeter, Oberschenkeltaschen, Inflator, etc.) Man merkt erst bei diesen Bedingungen, wie wichtig es ist, seine Ausrüstung unter Kontrolle zu haben und blind zu wissen, wo sich welcher Ausrüstungsteil befindet.

Nach etwa 10min hatten wir uns durch diesen sehr engen, vorderen Teil der Höhle gearbeitet und als die Tiefe von 3m auf 6m anstieg, wurde das Gangprofil auch weiter. Wir sind dann an insgesamt 5 Jumps vorbei der Mainline bis zum Erreichen unseres Umkehrdruckes entlanggetaucht. Nach 55min sind wir wieder im Pool der Cenote Minotauro aufgetaucht und haben eine Oberflächenpause eingelegt.

Nach kurzer Zeit sind wir wieder entlang der Mainline durch die Restrictions des Eingangsbereiches getaucht. Wir hatten uns vorgenommen, einen der Jumps von der Mainline weg in einen Seitentunnel zu nehmen. Klaus nahm den zweiten Jump (der unmittelbar hinter dem ersten liegt) und während er seinen Cookie an der Leine platzierte und das Jumpspool verlegte, habe ich ebenfalls meinen Cookie an der Mainline gesetzt. Nachdem die Verbindung zwischen Mainline und der Leine in den Seitentunnel hergestellt war, gings weiter. Jedoch nach nur wenigen Minuten war diese Leine bereits zu Ende und wir konnten einige Meter entfernt sehen, daß die Leine vom ersten Jump hier entlangführte. Nachdem wir noch ausreichend Gas hatten, sind wir retour zum ersten Jump, haben dort auf die Seitenleine gewechselt, um wiederum nach wenigen Metern festzustellen, daß wir hier durch eine sehr, sehr kleine Engstelle mussten, wenn wir dieser Leine folgen wollten. Ein kurzer Blick der Leine entlang zeigte uns. daß es auch hinter der Engstelle noch einige Zeit lang nicht wirklich größer wird, und so haben wir uns entschlossen den Rückweg anzutreten.

Während der Mittagspause haben wir beschlossen, daß der Anfangsbereich mit den vielen Restrictions ein guter Platz sei, zu üben, wie man in einer Notsituation mit nur einem vollen Falschenpaket aus der Höhle herauskommt. Beim Hineintauchen war Klaus der Gasspender, während ich an seinem Longhose hing und voraustauchte, während am Retourweg die Plätze getauscht wurden. Interessant war für uns vor allem, um wieviel länger wir für die selbe Strecke benötigen würden, als wenn jeder für sich alleine tauchen würde. Anfangs brauchten wir einige Meter, bis wir uns in die optimale Positon gebracht hatten und etwas eingespielt waren. Es ist nicht so einfach in einer Höhle, die gerade noch so groß ist, daß ein Taucher mit Doppelpaket durchpasst, vor dem Tauchpartner herzutauchen, aus dessen Longhose zu atmen, ihn nicht ständig mit den eigenen Flossen ins Gesicht zu treten und trotzdem halbwegs schnell und mit möglichst wenig Sedimentaufwirbelung weiterzukommen. Wir waren nicht schlecht erstaunt, als wir merkten, daß wir kaum langsamer waren, als bei den ersten beiden Tauchgängen. Wir kamen nach ca. 8,5min aus den Restrictions heraus, wobei wir bei den Tauchgängen zuvor nach ca. 7min dort waren. Am Retourweg haben wir dann die Positon gewechselt und Klaus war nun der Empfänger, während ich hinter ihm herschwamm. Wenn man beide Positionen kennt, dann achtet man noch mehr darauf, seinem Tauchpartner das Leben möglichst einfach zu machen! Wir kamen ohne irgendwelche Probleme wieder retour zur Cenote und waren uns einig, daß diese Übung die Zeit und das Gas mehr als wert waren. Notfallprozeduren kann man nicht oft genug üben!

Nachdem wir so fleißig waren, haben wir es für den heutigen Tag mit Tauchen gut sein lassen und sind retour ins Hotel gefahren, wo wir von Stefan im Zimmer empfangen wurden, der für den morgigen Tag bereits wieder fit zu sein schien.

1. April 2010: Tagebucheintrag Nr. 9

Wie der heutige Tag begonnen hat, könnt ihr euch ja inzwischen schon denken - ja genau! Wir haben volle Flaschen an der Füllstation abgeholt. Das Ziel für die Tauchgänge des Tages war das System Taj Mahal, das etwa einen Kilometer von Zero Gravity entfernt liegt. Als wir an der Cenote angekommen sind, war noch relativ wenig Betrieb, was sich aber im Laufe des Tages noch ändern sollte. Der erste Tauchgang führte uns an der Leine entlang, die äußerst rechts im Eingangspool beginnt. Wir sind während des gesamten Tauchganges an dieser Leine geblieben, und kamen an einigen Jumps vorbei. Nach etwa 20min erreichten wir eine weitere Cenote in der wir auftauchen konnten und die Leine endete dort. Wir fanden keine weiterführende Leine und so machten wir kehrt. Bis wir in der Cenote von Taj Mahal retour waren, haben wir Tauchminute 50 erreicht und legten dann eine Oberflächenpause ein.

Mit dem Restgas haben wir dann den zweiten Tauchgang in Angriff genommen. Am 2. Jump sind wir links in einen anfangs großen Tunnel abgebogen. Nach wenigen Minuten war der Tunnel dann nicht mehr so groß, wie am Anfang und wir stellten fest, daß wir wohl seit einiger Zeit die einzigen Taucher waren, die dieser Leine gefolgt sind. Durch unsere Ausatemluft löste sich einiges an Sediment und auch unterschiedlich große Steine fielen von der Decke. Mit jedem noch so vorsichtigem Flossenschlag wirbelten wir in den ganz engen Passagen etwas Sediment auf und sogar auf der Leine hatte sich einiges an Sediment abgelagert. Wir gaben uns größte Mühe, die Sicht für den Rückweg nicht zu stark zu verschlechtern, was uns auch ganz gut gelang. Nachdem wir uns einige Minuten durch diesen Gang geplagt hatten, kamen wir wiederum zu einem Jump. Wir setzten ein weiteres Jumpspool und tauchten nach rechts weiter. Der Gang wurde noch enger und noch mehr Sediment wollte sich bei der kleinsten Bewegung homogen im Wasser verteilen, jedoch ließen wir das nur im allergeringsten Ausmaß zu. Nach einer Tauchzeit von 25min sind wir dann wieder in einer Cenote aufgetaucht, da die Leine nicht mehr weiterführte. Irgendwie kam uns die Cenote allerdings bekannt vor - Wir waren in der selben Cenote wie beim ersten Tauchgang, allerdings an deren gegenüberliegendem Ende! Auf dem Rückweg haben wir dann die fast perfekte Sicht in den engen Gängen genossen, durch die wir hiniengetaucht waren, nahmen unsere Spools und Marker wieder mit und nach 50min waren wir wieder zurück am Eingang. Beim Auftauchen mussten wir besonders aufpassen, denn eine Gruppe junger Amerikaner war dabei wie verrückt von einem Felsen in die Cenote zu springen und staunten nicht schlecht, als plötzlich Taucher von unten aus dem Wasser kamen.

Während unserer Tauchgänge war es ziemlich voll geworden, an der Cenote und am Parkplatz, wo wir unsere Ausrüstung vorbereiteten. Jede Menge Cavern Taucher mit ihren Guides war inzwischen angekommen und es herrschte rege Betriebsamkeit. Wir kamen mit einem der Guides ins Gespräch und er erklärte uns einen guten Weg durch das Labyrinth von Taj Mahal zu einem wirklich sehenswerten Teil des Systems. Wir beschlossen es mit dieser Wegbeschreibung für den dritten Tauchgang zu versuchen. Zuerst mussten wir für ca. 15min der Cavern-Leine folgen, bis wir an deren Ende auf das obligatorische "Stop - ab hier werden Sie sterben!" - Schild gelangten, das unerfahrene Taucher vor dem Eindringen in das Höhlensystem abhalten soll. Direkt hinter dem Schild, noch etwas durch einen Felsen versteckt, beginnt die Leine. Zuerst war der Tunnel wie viele andere die wir in den letzten Tagen betaucht hatten. Nach einer Weile wurden die Wände jedoch schneeweiß und die ganze Höhle schien durch unsere 3 Lampen wie von selbst zu leuchten! Leider war das Gangprofil sehr flach und in der Mitte des Ganges verlief genau die Halocline. Oft war der Gang auch noch so schmal, daß man nicht seitlich ausweichen konnte und so hatten Klaus und Stefan hinter mir meist trübe Sicht. Für mich vorneweg, war die Aussicht allerdings sensationell! Das Wasser hatte einen leichten Blauschimmer und die Wände erhellten die Szenerie. Mitten durch das Wasser zog sich die Halocline wie eine dünne Glasdecke und teilte die Süßwasserschicht von der Salzwasserschicht. Das sollte sich in Minute 35 leider schlagartig ändern! Wir hatten unseren Umnkehrdruck erreicht und machten uns auf den Retourweg. Leider bedeutete das, daß ich ans Ende der Gruppe gelangte und Stefan hatte jetzt das Vergnügen der einwandfreien Sicht, währen Klaus (ja, schon wieder) und ich durch das trübe Mischwasser schwimmen mussten, das die Flossen des Vordermannes erzeugten. Trotzdem hatten wir unseren Spaß und freuten uns umso mehr, wenn wieder ein paar Meter lang Platz in der Höhle war und wir seitlich versetzt aus dem Kielwasser des Vordermannes heraus schwimmen konnten. Viel zu schnell waren wir aus em so spektakulären Teil der Höhle wieder heraußen und schwammen an der Cavern Leine zurück in Richtung Ausstieg, wo wir nach insgesamt 75min aus dem Wasser stiegen. Wir waren inzwischen wieder fast alleine vor Ort, stiegen aus unseren Anzügen und verstauten unser Equipment, bevor wir uns auf den Weg ins Hotel machten.

31. März 2010: Tagebucheintrag Nr. 8

Nachdem wir in den vergangenen Tagen immer wieder neue Cenoten betaucht haben, wollten wir für die kommenden Tage lieber die Cenoten etwas genauer erkunden und sind daher wieder bereits betauchte Cenoten angefahren. Also haben wir heute nach dem üblichen Flaschen abholen wieder bei der Cenote Eden (aka Cenote Ponderosa) Halt gemacht. Wir kannten den Platz ja schon von unserem 2. Tauchtag und so wussten wir was uns in etwa erwartet. Für diesen Tag haben wir uns vorgenommen den Loop der Mainline zu betauchen, d.h. es gibt in dieser Cenote zwei Eingänge ins Höhlensystem, die miteinander verbunden sind. Da wir nicht genau wussten, wie lange dieser Loop ist, mussten wir ihn uns erarbeiten.

Beim ersten Tauchgang sind wir an der Seite der Mainline eingestiegen, den wir schon von unseren ersten Tauchgängen in der letzten Woche her kannten. Während wir durch die Tunnels schwammen, konnten wir uns laufend an unsere vorigen Tauchgänge in diesem System erinnern und hatten auch den Vorteil, daß wir uns sehr gut zeitlich orientieren konnen, wie gut wir denn voran kamen. Nach 25min Tauchzeit war es dann soweit, daß wir in einen Bereich vorgedrungen waren, den wir noch nicht kannten. Nach weiteren 7min erreichten wir ungefähr die Hälfte der Strecke dieses Loops, da zwei Richtungspfeile an der Leine in die entgegengesetzte Richtung wiesen, was bedeutet, daß es in beiden Richtungen einen Ausgang gibt und die Strecke zu beiden Ausgängen gleich lang ist. Unser Gasvorrat erlaubte es uns noch weitere 10min in die gleiche Richtung zu tauchen bevor wir in Minute 42 an unserem Umkehrdruck angelangt waren. Wir setzten einen Cookie an die Leine, um für den nächsten Tauchgang zu markieren, wie weit wir gekommen waren und traten den Rückweg an. Nach einer Gesamtzeit von 85min sind wir wieder im Pool der Cenote Eden aufgetaucht.

Wir haben eine kurze Oberflächenpause gemacht, etwas getrunken und sind dann gleich zum zweiten Eingang geschwommen. Hier haben wir unser zweites Reel bis zur Mainline verlegt und haben uns auf den Weg gemacht. Der erste Teil dieser Passage verläuft unter der Halocline im Salzwasser, das hier beinahe unerträgiche (in Trocknetauchanzug) 28 Grad hat. Im weiteren Verlauf des Tauchganges kommt man immer näher in den Bereich der Halocline und muß sich entscheiden, ob man lieber im warmen Salzwasser unter der Halocline oder im "kalten", nur 25 Grad warmen Süsswasser oberhalb taucht. Der erste im Team hat immer volle Auswahl, der zweite kann meist noch ganz gut ausweichen und der Dritte ist dann vollständig im Mischbereich der beiden Wasserschichten, der die Sicht sehr stark eintrübt. Dort wo der Gang breit oder hoch genug ist, kann man leicht in klares Wasser ausweichen, aber bei relativ flachen und / oder schmalen Passagen besteht diese Möglichkeit nicht. Da wir beim ersten Tauchgang für eine gute Strecke direkt oberhalb der Halocline unterwegs waren, warteten wir darauf, daß die Leine weit genug ansteigen würde, denn das wäre ein Zeichen, daß user Cookie bals in Sichtweite kommen müsste. Als ich in Tauchminute 25 an meinem Umkehrdruck angelangt war, konnte ich als dritter im Team nicht sehen, daß Stefan als erster im Team schon beim Cookie angelangt war. Wir machten uns auf den Weg raus und diesmal hatte ich an der Halocline die Wahl, welche Wasserschicht ich denn bevorzugte. Nach 50min sind wir dann für unsere Mittagspause und zum Umrüsten auf neue Flaschen aus dem Wasser gestiegen.

Da wir beim zweiten Tauchgang genau bis zu unserer Markierung an der Mainline kamen, wussten wir bereits vor dem kommenden Tauchgang, daß wir den vollständigen Loop durchtauchen konnten. Wir sind an der Seite in das System eingetaucht, wo der Verlauf tiefer war, um gegen Ende des Tauchganges in flacheres Wasser zu kommen. Wir wussten zwar, daß wir mit den vollen Flaschen und unserem errechneten "Umkehrdruck" bis über unsere Markierung und auch die Leinenhälft hinauskommen würden, aber trotzdem haben wir den Umkehrdruck als solchen festgelegt, falls uns irgendetwas Unvorhergesehenes aufhalten sollte. Nichts dergleichen sollte passieren. Dank der Führungsarbeit von Klaus kamen wir bereits in Tauchminute 20 an unserm Cookie an, den wir diesmal wieder mitnahmen. Nach weiteren 10min waren wir an der Leinenmitte angelangt und immer noch gut 10 bar über dem Umkehrdruck, also mehr als genug Gas für den Rest des Weges. Nach insgesamt 65min sind wir bei unserem Reel algelangt, das wir sogleich mitnahmen. Weitere 5min später sind wir bereits im Pool der Cenote beim Sicherheitsstop angekommen. Es blieb uns noch das zweite Reel abzubauen und damit den Tauchgang zu beenden. Somit hatten wir unseren ersten vollständigen Loop selbst erarbeitet und konnten uns schon auf den nächsten Tauchtag freuen.

30. März 2010: Tagebucheintrag Nr. 7

Nach dem üblichen Morgenritual des Flaschenaufladens an der Füllstation sind wir wiedereinmal bei Zero Gravity vorbei um uns Infos über die für heute ausgewählte Höhle zu holen. Leider mussten wir erfahren, daß die Jungs selbst beim Tauchen waren uns so sind wir auf gut Glück losgestartet. Wir hatten uns die Cenote Carwash ausgesucht, die ihren Namen wohl daher hat, daß sie früher eine Art Waschstraße gewesen sein muß, denn sie liegt unmittelbar an der Straße.

Wir haben uns bei anderen Tauchern erkundigt, wo denn die Leine beginnt und haben den besten Platz für den Primary Tieoff in Erfahrung gebracht und auch, daß die Mainline erst nach ca. 100m beginnt.

Nach dem Abtauchen haben wir dann auch brav unsere Leine verlegt und sind hoffnungsvoll in Richtung der Höhle losgeschwommen. Vorerst haben wir vergeblich nach der Mainline gesucht. In der Zwischenzeit sind dann die die anderen Taucher sehr zielstrebig an uns vorbeigetaucht und haben ihre Leine verlegt. Wir sind kurzerhand hinterher und haben dann auch noch die Mainline gefunden ;-)

 

Der Verlauf der Höhle führt immer wieder auf und ab und nach wenigen Minuten kommt man an einer weiteren Cenote vorbei. Nach dieser Cenote wird der Tunnel ziemlich eng, dafür aber ist dieser Teil der Höhle viel schöner dekoriert als der vordere Teil. Wir hatten uns allerdings schon an den Umkehrdruck herangearbeitet und so mussten wir leider kehrt machen. Dieser Tauchgang hat dann insgesamt trotzdem 75 Minuten gedauert, bis wir wieder an der Oberfläche waren.

Mit dem Restgas in unseren Flaschen wollten wir dann die Mainline in der Downstream - Richtung suchen, mussten allerdings ohne die Leine gefunden zu haben wieder auftauchen. In dieser Cenote sind die Leinen offensichtlich gut versteckt!

Nach unserer obligatorischen Mittagspause sind wir voll motiviert mit neuen Flaschen ins Wasser gegangen. Das Reel vom ersten Tauchgang war noch mit der Mainline verbunden und wir kannten den Weg der vor uns lag ja auch schon zu einem guten Teil. Wir sind dann wieder an der zweiten Cenote vorbei und gerade als wir in den Bereich kamen, wo die Höhle etwas enger wird gab Klaus dann plötzlich und unvermutet das Zeichen zum Umkehren. In dieser Situation wird nicht lange gefragt, warum denn jetzt schon, sondern jeder der Gruppe bestätigt und schon geht es retour in Richtung Ausgang. Nach 45min waren wir wieder wohlbehalten an der Oberfläche von der Cenote Carwash und Klaus erklärte uns, daß er ein mechanisches Problem mit dem Anschluß seines Pinkelventils hatte, das keinen weiteren Aufschub duldete (nein er hat sich nicht ange...). Wir als gute Freunde und ebenfalls Männer konnten natürlich mit Klaus mitfühlen und so haben wir es für den heutigen Tag mit dem Tauchen bewenden lassen.

29. März 2010: Tagebucheintrag Nr. 6

Wri haben uns heute morgen nach dem üblichen Flaschenaufladen bei Fred von Zero Gravity Infos über neue Höhlen geholt. Nach kurzer Überlegung haben wir beschlossen, den heutigen Tag an der Ceonote Dos Palmas zu verbringen. Dos Plamas ist mit dem System Dos Ojos verbunden und gehört zu einem der größten Systeme weltweit. Für genügend Tauchmöglichkeiten war also gesorgt.

Der erste Tauchgang des Tages führte uns upstream an der Mainline entlang in Richtung Cenote Dos Ojos. Nach etwa 30min Tauchzeit erreichtne wir einen sog. "change of directional markers", also einen Punkt an der Leine, wo die Richtungspfeile in entgegengesetzte Richtung weisen. Dies bedeutet, daß es in beide Richtungen gleichweit zu einer Auftauchstelle ist, in unserem Fall waren wir also auf halbem Weg nach der Cenote Dos Ojos. Unser Gas reichte noch für weitere 15min gegen die Strömung, bis wir umkehren mussten. Am Zurückweg konnten wir uns getrost viel Zeit lassen, da uns die leichte Strömung half in Richtung Ausgang zu schwimmen. Nach einer Tauchzeit von 85min sind wir dann für eine kurze Oberflächenpause aufgetaucht und haben im Eingangspool etwas Wasser getrunken, bevor wir uns für den nächsten Tauchgang bereit gemacht haben.

Für diesen Tauchgang haben wir uns einen kurzen Loop vorgenommen, der genau im Eingagspool startet und zur Mianline führt. Der Beginn der Leine ist hinter einem großen Felsen versteckt und nur ein kurzes Stück von der Mainline im Eingangsbereich entfernt. Wir sind dann diesen Seitentunnel entlanggetaucht und kamen an einigen sehr schönen Formationen vorbei, wie uns Fred morgens erklärt hatte. Nach insgesamt 13 Tauchminuten waren wir bereits wieder an der Mainline und Klaus legte den Jump zur Leine an der wir vorerst Richtung Ausgang tauchten. Sobald wir wieder im Bereich des Eingagspools waren, haben wir dann kehrt gemacht und sind zurück zu unsrem Jump. wo wir das Spool abgebaut haben und sind an der Nebenleine entlang rausgetaucht.

Nach einer Mittagspause von etwa einer Stunde sind wir dann wieder mit frischen Flaschen ins Wasser gegangen. Diesmal haben wir uns den ersten Jump an der Mainline lnks vorgenommen. Diese Leine führt durch einige sehr niedrige Passagen und auch durch zwei Restrictions, durch die man wirklich nur auf den Millimeter genau mit dem Doppelgerät und dem Lampentank am Bauchgurt passt (sowohl der Breite, als auch der Höhe nach). Wirklich oft wird diese Passage nicht betaucht, denn unsere Ausatemluft löste zudem einiges an Sediment von der Höhlendecke und so hatten wir für den Rückweg etwas getrübte Sicht. Die Leine der wir folgten, war dann auch nach wenigen Minuten schon wieder zu ende und wir konnten sehen, daß dahinter die Mainline wieder zu erreichen war. Wir sind trotzdem zurück, durch die zwei erwähnten Restrictions durch und haben uns über die eingetrübte Sicht gefreut, die wir erzeugt hatten. Nachdem wir an der Mainline zurück waren, sind wir diese noch ein Stück weit gefolgt, bis wir am Umkehrdruck angelangt waren und haben uns danach auf den Weg zurück gemacht.

Schon während dem Auftauchen hatte mich Stefan gefragt, ob wir noch einen vierten Tauchgang machen sollten. Ein kurzer Check des Finimeters bei Klaus und mir und wir waren schon dabei. Diesmal wollten wir nicht wieder Richtung upstream tauchen, sondern haben uns entschlossen die Mainline weiter Richtung downstream, in Richtung Cenote High Voltage zu tauchen. Nachdem dies bedeutete, daß wir zuerst mit der Strömung am Weg waren, mussten wir mit unserer Tauchgangsplanung auch entsprechend konservativ sein, da wir ja gegen die Strömung zurückschwimmen mussten. Der Charakter der Höhle war etwas anders als in den vorher betauchten Gängen. Das Profil war meist sehr flach und wir hatten genügend zu tun, nur einige Zentimeter über dem Boden dahinzugleiten und darauf zu achten, daß wir keine Stalaktiten über unseren Köpfen mit den Flaschen abbrachen. Nach 25min haben wir Kehrt gemacht und hatten anfangs ziemlich starke Strömung, gegen die wir anschwimmen mussten. Gottseidank war dies nur wenige Meter lang der Fall, denn sonst hätten wir uns noch mehr anstrengen müssen, als es dann och der Fall war. Nach den entspannten 25min hinein, mussten wir nun 30min kräftig wieder zurück schwimmen und waren froh danach endlich wieder in der Cenote Dos Palmas angelangt zu sein. Zu guter Letzt noch das Reel von der Mainline abbauen und nach einer Stunde waren wir wieder aus dem Wasser. Nun lag nur noch eine gute halbe Stunde Autofahrt und das Umziehen und Verräumen der Ausrüstung zwischen uns und dem Hotel bzw. einem kräftigen Imbiss.

28. März 2010: Tagebucheintrag Nr. 5

Heute sind wir an die "Gran Cenote" gefahren, einer der möglichen Einstiege ins Sac Actun Höhlensystem. Das System hat eine vermessene Gesamtlänge von ca. 19 Kilometern, wir haben uns davon mal einen Teil angeschaut ;-)

Der erste Tauchgang des Tages führte uns an der Hauptleine entlang bis zur Cenote Ho-Tul, an der die Leine dann plötzlich endet. Allerdings kann man mit einem Gap weiter an eine neue Liene gelangen, was wir dann auch prompte gemacht haben. Hier geht es weiter in Richtung No Name Cenote, die wir aber nicht erreicht haben, da wir vorher unser Gaslimit für diesen Tauchgang erreicht hatten. Am Rückweg haben wir unser Jump- und Gapspool eingesammelt und waren nach einer Tauchzeit von 80min wieder im Pool der Gran Cenote.

Beim zweiten Tauchgang sind wir dann bis zum ersten Jump getaucht, den wir an der Hauptleine gefunden haben und haben dort unser Jumpspool eingesetzt. An dieser Nebenleine ging es nach einem Stück durch eine kurze Engstelle und direkt danach haben wir das Ende dieser Leine gefunden. Nur wenige Meter weiter kam wieder die Hauptleine in Sicht. Wir sind dann aber an unserer Nebenleine zurück und nach dem wir das Jumpspool aufgenommen haben, sind wir retour zur Cenote geschwommen. Die Tauchzeit bei diesem Tauchgang betrug nur 50min, aber wir waren trotzdem froh, aus dem Wasser zu kommen, da wir uns schon auf unser Mittagessen freuten.

Für den dritten Tauchgang haben wir uns den Jump in Richtung Calimba Section aufgehalten. Dieser Jump kommt nach etwa 20min an der Mainline und die neue Liene ist gut versteckt (aber nicht gut genug ;-)) Wir sind der Leine dann noch ein gutes Stück weit gefolgt und kamen in einen Bereich in dem die Höhle ein sehr kleines Gangprofil bekommt. Nach etwa 35min Tauchzueit war unser Umkehrdruck ereicht und wir haben uns auf den Rückweg begeben. Im engen Bereich der Höhel machte sich dann auch der Flow bemerkbar, der uns immer wieder dazu zwang, unsere Positon zur Leine zu korrigieren. Nach 65min waren wieder beim Reel angelangt, das wir nach diesem Tauchgang wieder mitnahmen und nach insgesamt 70min sind wir an der Oberfläche angekommen. Wir haben dann noch gemütlich unser Equipment verstaut und etwas gegessen, bevor wir uns auf den Weg zurück ins Hotel gemacht haben.

27. März 2010: Tagebucheintrag Nr.4

Nach dem Frühstück sind wir heute auch wieder gleich losgefahren um uns volle Flaschen zu holen. Direkt danach sind wir noch einen Sprung bei Zero Gravity vorbei gefahren, um uns von Chris Infos über interessante Höhlensysteme geben zu lassen. Mit zwei Karten und Informationen zur Leinensituation in den betreffenden Systemen sind wir dann losgezogen. Für heute stand das System Nohoch Nah Cich am Programm, für morgen ist Grand Cenote geplant.

Nach einer halben Stunde Autofahrt sind wir dann an der Cenote angelangt und haben unsere Ausrüstung vorbereitet. Der erste Tauchgang führte uns einer Seitenleine entlang und auch schon nach wenigen Minuten Tauchzeit an den ersten Jump. Wir sind dann der Leine nach links gefolgt und fanden uns in einem sehr flachen Tunnel, der unglaublich mit Stalagmiten und Stalaktiten dekoriert ist, wieder. Durch die Durchschnittstiefe von ca. 5m konnten wir eine weite Strecke zurücklegen. Wir sind dann nach 40min noch vor erreichen unseres geplanten Umkehrdruckes umgekehrt, damit wir für den zweiten Tauchgang noch genügend Gas hatten.

 

Nach einer kurzen Pause sind wir dann mit unserem Restgas wieder gestartet. Diesmal sind wir üben den bereits erwähnten Jump und danach rechts weiter. Nach wiederum wenigen Minuten kam bereits der nächste Jump und wir kamen auf die Mainline, der wir folgten. Der Charakter der Höhle war etwas anders als im Tunnel vom ersten Tauchgang, nämlich ein größeres und dunkleres Gangprofil, aber die Formen der Tropfsteine und Sinterterrassen sind auch in diesm Tunnel gigantisch! Die Durchschnittstiefe betrug bei disem Tauchgang ca. 7m und so kamen wir mit unserem Restgas auch wieder sehr weit. Nach etwa 40min hatten wir unser Gaslimit erreicht und machten kehrt. Auf dem Rückweg sammelten wir unsere Cookies und Jumpspools wieder ein und nach einer Gesamttauchzeit von 75min stiegen wir für unsere Mittagspause aus dem Wasser.

Nach einem üppigen Mittagessen (jeder hatte 2 Bananen) haben wir uns wieder volle Flaschen geschnappt und sind nochmals an der Leine vom ersten Tauchgang entlang. Beim ersten T angelangt sind wir diesmal allerdings rechts weg, um einen neuen Tunnel kennenzulernen. Auch bei diesem Tauchgang war die durchschnittliche Tiefe bei ca. 5m und so waren wir immer noch 15bar über unserem Umkehrdruck, als wir beim nächsten Jump angelangt waren. Die Tauchzeit betrug immerhin schon 40min und nach einer kurzen Überlegung entschlossen wir uns weiterzutauchen. Ich hatte das Jumpspool noch gar nicht richtig installiert, als plötzlich eine Lampe dunkel wurde. Klaus hatte auch schon seine Backup-Lampe im Einsatz und signalisierte, daß seine Lampe defekt sei. Also Kommando retour und nichts wie nach Hause! Während ich das Spool wieder abgebaut hatte und in meine Tausche verstaut hatte, sah ich daß die Hauptlampe von Klaus wieder normal leuchtete. Da wir aber kene unliebsamen Überraschungen wollten, haben wir wie beschossen unseren Rückweg angetreten. Nach Einer Tauchzeit von 70min waren wir dann zurück in der Cenote und haben es für den heutigen Tag gut sein lassen. Der Grund für den Lampenausfall von Klaus war, daß er mit seiner Backup-Lampe an den Schalter seines Akkutanks kam, und sich die Lampe versehentlich ausgeschaltet hatte, da er sie selbst wieder problemlos einschalten konnte. Damit stand für den morgigen Tag nichts mehr im Weg, wieder eine Cenote zu erkunden.

26. März 2010: Tagebucheintrag Nr. 3

Am gestrigen Abend haben wir uns mit Tom Karch zum Essen getroffen und auch gleich für heute zum Tauchen ausgemacht. Natürlich wollten wir uns die Gelegenheit nicht entgehen lassen, mit unserern ehemaligen Cave Instructor mal einige entspannte Tauchgänge zu machen und uns die eine oder andere Cenote zeigen zu lassen. Nach dem üblichen Flaschen aufladen und einem kurzen Stop bei Chris in der Basis sind wir dann Richtung Süden bis nach Tulum und noch ein Stück weiter zur Cenote Mayan Blue gefahren. Wir entschieden uns für den ersten Tauchgang für den sogenannten B-Tunnel. Mit einer maximalen Tiefe von ca. 20m war diese Höhle tiefer als die bisher betauchten. Die Wände sind an den meisten stellen dieses Tunnels hell vom Kalkstein und das Wasser hat einen leicht bläulichen Schimmer - daher auch der Name "Mayan Blue".

Tom hat den Tauchgang geführt und wir konnten die Höhle so richtig genießen. Durch die größere Tiefe bedingt waren wir diesmal schon nach 25min am Umkehrdruck angelangt und nach 50min sind wir dann wieder in der Cenote aufgetaucht.

Nach einer kurzen Oberflächenpause sind wir noch ein zweites Mal diesen Tunnel entlang getaucht. Wir hatten noch genügend Gas für eine Eindringzeit von 20min und kamen daher nicht so weit wie beim ersten Tauchgang. Dafür ergaben sich einige Gelegenheiten zum Filmen. Wieder retour in der Cenote beim Sicherheitsstop hatte Klaus noch eine Begegnung der dritten Art. Einige Schwimmer wagten sich gerade ins Wasser, als Klaus beim Auftauchen war und soblad sie die Luftblasen und das dunkle Etwas im Wasser bemerkten begaben sie sich in Panik aus dem Wasser. Als wir dan alle aufgetaucht waren, erzälten die Schwimmer, daß sie Klaus für ein wildes Tier gehalten hatten...;-))

Der dritte Tauchgand des Tages führte uns nach einer Mittagspause mit einer Kleinigkeit zu Essen in den A-Tunnel. Dieser Tunnel ist viel dunkler als der B-Tunnel und es gibt jede Menge Jumps in weitere Tunnel. Wir passierten dann auch den Jump, der zur Leine in den B-Tunnel führt. Die Leine führt mehrmals durch die Halocline und dadurch, daß die Leinen der Seitentunnel in unmittelbarer Nähe zur Hauptleine wegführen, ist Vorsicht geboten, daß man sich duchr die schlechte Sicht der Halocline nich unvermutet an einer falschen Leine wiederfindet. In dieser Situation macht es Sinn, daß man die Leine zwischen den Fingern führt und daß jeder Taucher im Team den Leinenverlauf kontrolliert. Nach etwa einer Stunde sind wir wieder im Eingangspool zurück gewesen, ohne diesmal Schwimmer zu erschrecken.

Nach einem gemeinsamen, bemerkenswert guten Cappucino in einer Strandbar, sind wir dann wieder retour nach Puerto Aventuras gefahren und haben uns während des Schreibens dieser Zeilen auf das Abendessen gefreut.

25. März 2010: Tagebucheintrag Nr. 2

Wir sind gegen 6 Uhr aufgestanden und haben dann pünktlich um 7 Uhr mit dem Frühstück begonnen. Danach sind wir zur Füllstation gefahren und haben unsere leeren Doppelpakete vom Vortag gegen volle Flaschen getauscht. Nach einem kurzen Stop bei Zero Gravity, wo wir uns erkundigten, welche Cenoten noch in der Nähe liegen, sind wir dann nach kurzer Besprechung zur Cenote Eden (aka Ponderosa) gefahren, die nur etwa 2,2km entfernt liegt.

An der Cenote angekommen, haben wir uns erst mal einen Überblick verschafft und uns bei einem zufällig anwesenden Guide erkundigt, wo die Leinen liegen, bzw. welche Routen interessant wären. Danach haben wir unser Equipment zusammengebaut und sind ins Wasser. Nach dem obligatorischen Check an der Oberfläche gings auch schon los. Klaus hatte das Reel und wir suchten nach der Mainline. Wir fanden sie zwar nicht sofort, dafür dann aber auch nicht da, wo sie der Beschreibung nach hätte sein sollen. Wir tauchten dann dieser Mainline nach und kamen binnen weniger Minuten in eine zweite Cenote. Die Leine führte durch diese Cenote durch und wieder in einen Tunnel. Nach ca. 25min waren wir am Ende der Leine in einer weiteren Cenote angelangt. Dies war eindeutig nicht der Weg, der uns zuvor beschrieben worden war. Wir machten kehrt und begegneten prompt auch einer Touristengruppe mit Singletanks und Monoventilen, dafür aber auch mit einem Guide ;-) Wir sind dann retour zum Eingangspool und haben nach der für uns interessanten Mainline gesucht und diese auch gefunden.

Nachdem wir eine kurze Pause an der Oberfläche gemacht hatten, sind wir dann der richtigen Leine entlang. Wir sind gleich am Anfang mehrmals durch die Halocline getaucht und hatten immer wieder den Temperaturwechsel von 25 Grad im Süsswasser auf 28 Grad im darunter liegenden Salzwasser zu erleben. Damit verbunden war jedesmal ein Verschwimmen der Sicht, als ob man die Maske abgenommen hätte und der Taucher vor einem war nur mehr schemenhaft zu erkennen, dafür erschien die Leine mindestens doppelt so dick. Wieder sind wir an einer weiteren Cenote vorbeigekommen und hatten einen sehr abwechslungsreichen Weg, bis wir zum zweiten Jump an der Mainline gelangten. Hier sollte ein Seitengang fortführen, den uns der Guide empfohlen hatte. Wir waren schon sehr nahe an unserem Umkehrdruck, da dies ja der zweite am Doppelpaket war. Also setzten wir das Jumpspool für den folgenden Tauchgang und machten uns auf den Heimweg.

Den Weg raus haben wir geonssen und einige Videosequenzen gedreht. Im Eingangsbereich angekommen, haben wir dann das Reel von der Mainline genommen und für den nächsten Tauchgang dann ordentlich verlegt, sodaß wir danach keine Zeit und kein Gas für das Installieren des Reels verlieren sollten. Danach gings raus aus dem Wasser für eine längere Oberflächenpause und unser Mittagessen, das aus jeweils zwei Bananen und jeder Menge Wasser bestand.

Mit frischen Flaschen gings dann Nachmittags wieder los. Da ja das Reel schon fertig an der Mainline hin, konnten wir zügig in die Höhle tauchen und schon nach wenigen Minuten waren wir bei der ersten Cenote angekommen. Stefan tauchte voraus, Klaus mit der Kamera in der Mitte und ich hinterher, bemüht für Klaus beim Fotografieren zusätzliches Licht zu geben. Wir sind dann nach etwa 20min am Jump angekommen, haben unsere Cookies gesetzt und sind dem Seitentunnel gefolgt. Dier Querschnitt der Höhle verengt sich hier deutlich und das Profil wird auch sehr flach, jedoch ist es überall problemlos möglich auch nebeneinander zu tauchen, oder sich umzudrehen. Wir sind dann in Minute 40 bei einem Arrow angekommen, der in die "falsche" Richtung zeigt, also befindet sich ein anderer Ausstieg näher als unser Einstieg. An diesem Punkt beschlossen wir umzukehren, da wir auch schon einen Gutteil unseres Gases für diesen Tauchgang verbraucht hatten.

Wir schauten uns am Retourweg wieder die unterschiedlichsten Formationen aus Kalkstein an, bewunderten jede Menge Stalaktiten und Stalagmiten, sowie Sinterterrassen und durchquerten öfters die Halocline. Am Jump angekommen, nahmen wir unser Spool und die Cookies raus uns setzten unseren Weg zum Ausgang fort. Nach 75min waren wir am Reel angekommen und nahmen auch dieses mit, da dies der letzte Tauchgang für diesen Tag war. Nach einem kurzen Sicherheitsstop im Eingangspool der Cenote (währenddessen wir jeder Menge von Monoflaschen-Monoventil-Tauchern ausweichen mussten) sind wir dann nach insgesamt 80min aus dem Wasser. Danach hieß es raus aus den Anzügen, Equipment verstauen und mit dem Auto zurück ins Hotel.

24. März 2010: Tagebucheintrag Nr.1

Nach einem halben Jahr Vorfreude, einer Woche Ausrüstung einpacken und einem ganzen Tag Anreise waren wir also endlich angekommen, am Punkt unserer Träume - Mexicos Höhlen! Wir hatten uns schon vorab ein Mietauto reserviert (Chrysler Voyager), damit wir entsprechend mobil sein konnten und genügend Platz für unser Equipment hatten. Also ging es morgens nach dem Frühstück im Hotel gleich los Richtung "Zero Gravity" der Tauchbasis von Chris Maillot und gleichzeitig dem Herz von DIR Mexico. Unser Hotel ist nur wenige Autominuten von Chris´ Basis entfernt und wir waren froh, daß wir damit jede Menge Zeit sparen konnten. An der Basis angekommen trafen wir auch gleich Chris und weiters noch Tom Karch, der Stefan, Klaus und mich ausgebildet hatte. Sofort wurde für den nächsten Abend ein Treffen vereinbart, bei dem ausführlich gefachsimpelt werden sollte. Wir holten danach unsere Flaschenpakete ab und fuhren zur Cenote Taj Mahal. Die Füllstation und unsere erste Cenote lagen ebenfalls nur wenige Autominuten von Zero Gravity und unserem Hotel entfernt und so sollte es ein gemütlicher Tag werden.

An der Cenote angekommen verschafften wir uns einen kurzen Überblick. Der Einstieg ist wunderbar vorbereitet mit betonierten Bänken um das Equipment an- und abzulegen, der Weg führt über einige Stufen ans Wasser, das fast nicht zu existieren scheint, so klar ist es.

Unser erster Tauchgang führte links weg in einen Tunnel hinein und nach einer Weile fanden wir die Mainlne. Stefan machte das Reel fest und wir folgten der Leine den Tunnel hinien. Schon nach wenigen Metern kam das erste "T" und wir setzten unsere Cookies und tauchten der linken Leinen entlang weiter. Nach ca. 10min kamen wir zu einer weiteren Cenote. Von dort aus gings wieder in einen Gang hinein. Da wir noch jede Menge Gas zur Verfügung hatten, tauchten wir kurzentschlossen weiter. Diese Leine führte zu einem lurzen Loop der uns wieder zu der besagten Cenote retour brachte. Wir entschieden uns den Tauchgang zu beenden und machten uns auf den Weg zum Einstieg. Nach 40min waren wir wieder im Eingangspool. Nach einer kurzen Pause gings auch schon wieder los. Diesmal wollten wir am ersten "T" die rechte Abzweigung nehmen, aber nach nur einem Flossenschlag war klar, daß der Weg direkt zum Eingangspool zurückführt. Als gings wieder die selbe Strecke entlang wie bei ersten Tauchgang. Dafür hatten wir mehr Zeit die Höhle zu genießen!

Nach diesem Tauchgang stiegen wir aus dem Wasser und machten eine längere Pause um etwas zu essen und unsere Doppelpakete zu tauschen. Nach etwas über einer Stunde gings wieder los. Diesmal nahmen wir den rechten Tunnel und folgten der dort verlegten Leine. Dieser Tunnel schien kein Ende zu nehmen! Jede Menge Seitengänge führten von der Hauptleine weg und der Charakter der Höhle anderte sich auch öfters. Immer wieder schwammen wir durch Haloclines, wobei der zweite und dritte Taucher im Team immer schlechtere Sicht durch die Vermischung der Wasserschichten bekam.

Es ist unmöglich den Weg in diesem Labyrinth ohne eine Leine zu finden! Jede Menge Hallen und Tunnels mit Seitengängen und Abzweigungen erstrecken sich in schier endloser Reihenfolge weit unter dem Jungel! Wir hatten jedoch den Komfort einer perfekt verlegten Hauptleine der wir folgen konnten. Nach 40min waren wir bei unserem Umkehrdruck angelangt und auch schon einige hundert Meter weit unter Mexicos Boden unterwegs, als wir kehrt machten. Am Weg hinaus konnten wir die Höhle nochmals richtig genießen und haben uns auch noch kurz einen Auftauchstelle angeschaut, bei der die Wurzeln der Vegetation über uns durch die Felsdecke bis ins Höhlenwasser reichten.

Nach diesem ausgedehnten Tauchgang hatten wir für den ersten Tag keine Wünsche mehr offen und freuten uns umso mehr auf den nächsten Tag!