entwurf_24APR2008
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Vorbereitung

Voll bepackt mit vielen guten Sachen, die das Leben schöner machen...

Vom 4. bis zum 7. Oktober sind Stefan Steuerer, Birgit Rainer, Peter Plattner, Andreas Guggenbichler und ich auf Initiative von Stefan nach Ligurien gefahren um das Wrack der Haven zu betauchen. Peter organisierte in den Tagen vorher die Tauchgänge mit der Basis www.havendiving.it und ebenfalls die Unterkunft in Arenzano. In den Tagen vorher haben wir bereits die Gase für die geplanten Tauchgänge gemischt und unsere Teamplanung erstellt. Stefan hat mit Andreas Ausbildungstauchgänge für einen Trimix-Kurs geplant, Birgit und Peter nahmen sich vor die Tauchgänge mit einer Bottom-Stage zu machen und ich plante mit Klaus am Wrack zu scootern. Leider ist Klaus dann wenige Tage vor der Abfahrt krank geworden und konnte nicht mitfahren. Ich habe daher dann meinen Scooter zu Hause gelassen und meine Tauchgänge mit Birgit und Peter gemacht.

Die Tauchgänge an der Haven waren für Montag und Dienstag geplant und für den Sonntag haben wir per mail zwei Tauchgänge mit Bruno von Portofino Divers in Sta. Margharita Ligure vereinbart. Die Anreise am Samstag Abend von Innsbruck nach Arenzano zu unserer Unterkunft Posto di Fragole verlief problemlos und um ca. 21:30 waren wir vor Ort und sind auch sofort schlafen gegangen.

Sonntag - Sta. Margharita Ligure

Am Sonntag Morgen sind wir bereits um 06:00 aufgestanden, da wir um 08:00 bei Bruno auf der Basis in Sta. Margharita ausgemacht hatten. Der erste Tauchgang sollte am Wrack der KT di Sestre / UJ 2216 sein. Wir teilten uns das Boot mit einer Gruppe italienischer Taucher, die ebenfalls nach DIR Standard tauchten. Die Maximaltiefe lag bei 52m, die Sichtweite betrug ca. 15m und es war keine Strömung. Die Wassertemperatur betrug in der Tiefe 16 Grad und auf den letzten Dekostops 20 Grad - also allerbeste Bedingungen. Während unserer 20 Minuten Grundzeit hatten wir ausreichend Zeit um die Aufbauten zu erkunden und auf Grund der ausgezeichneten Sicht, wäre sogar keine Lampe notwendig gewesen. Das Wrack kannten Stefan und ich bereits von unserem Tech 1 Kurs im Sommer, konnten aber bei diesem Tauchgang das Wrack viel besser geniessen und konnten uns über jede Menge Fische am Wrack freuen. Der Aufstieg und die Deko verliefen ereignislos, lediglich die Dünung störte etwas am 6m Stop.

Wir sind dann wieder zurück nach Sta. Margharita gefahren und Mittagessen gegangen, da Bruno in der Zwischenzeit eine andere Ausfahrt am Programm hatte. Um 15:30 fuhren wir dann frisch gestärkt an eine Untiefe im Nationalpark und konnten uns von der Vielfalt der Unterwasserwelt im Mittelmeer überzeugen. Uns erwartete ein Steilhang voller violetter Gorgonien in denen die Eier von Katzenhaien abgelegt waren, Zackenbarsche schwammen vorbei und Muränen schauten aus den Spalten im Riff.

Mit vielen Eindrücken ging es zurück nach Sta. Margharita, wo wir froh waren von Bord zu kommen, da der Seegang doch sehr rau war und wir ordentlich druchgeschüttelt wurden. Nachdem wir uns von Bruno verabschiedet haben, sind wir dann nach Arenzano gefahren und konnten dort auf der Basis bei Pipo unser Equipment ausladen und für den nächsten Tag bereits vorbereiten. Im Anschluss sind wir dann in der Marina von Arenzano, direkt neben der Basis noch zum Abendessen gegangen und im Anschluss zurück in unser Appartment.

Die Basis im Hafen von Arenzano

Montag - Haven

Im Anflug auf die Aufbauten

Nach einem hervorragendem Frühstück in unserer Unterkunft Posto di Fragole haben wir uns um 08:30 an der Basis getroffen um unsere Ausrüstung auf das Boot zu laden und uns unsere Anzüge anzulegen. Neben uns war noch eine Gruppe Tekkies aus Deutschland mit an Bord und die vorgeschriebenen Tauchguides, um an der Haven zu tauchen. Mit der Ausrüstung und insgesamt 10 Personen an Bord wurde es dann auch ziemlich eng. Da wir als erste abtauchen sollten, hatten wir unsere Rückenpakete angelegt, was sich aber nicht als Problem herausstellen sollte, da die Ausfahrt nur 15 Minuten dauert und man die Flaschen am Schlauch des Bootes abstellen kann. Wir tauchten in 2 Gruppen: Stefan mit Andreas und Birgit mit Peter und mir. Unser Guide erklärte uns, dass wir als erste Abtauchen sollten, er würde in der Zwischenzeit das Dekorigg mit einer Safetybottle installieren, dann kurz bei uns in der Tiefe vorbeikommen und danach zu seiner Deko aufsteigen. Wir müssten unseren Tauchgang also nicht nach ihm und seinem Kollegen planen, sondern konnten unsere Grundzeit ausnutzen.

Wir sind dann an einer der drei Abstiegsleinen bis zu den Aufbauten auf 34m abgestiegen und dann an der Vorderseite der Brückenaufbauten bis zum eigentlichen Oberdeck in 56m Tiefe abgestiegen. Von dort aus sind wir nach Steuerbord getaucht und sind entlang der Aufbauten ein Stück Richtung Heck geschwommen. An der Hinterseite der Aufbauten ist Peter dann ein Stück durch den Werkstättengang getaucht, vorbei an dem immer noch an der Wand hängendem Schraubstock und jeder Menge Gasflaschen, die dort lagern. In der Mitte des Werkstättenganges sind wir dann aufgestiegen und langsam zu den oberen Aufbauten weitergetaucht. Nach insgesamt 25 Minuten Grundzeit haben wir dann mit dem endgültigem Aufstieg begonnen und während der tiefen Dekostufen noch die Ausmaße des Wracks bestaunt. Mit einer Breite von 51m ist die Haven immer noch so breit wie manch anderes Wrack lang ist. Die Höhe reicht vom Grund auf 80m bis in 32m Tiefe, wo die Höchsten Aufbauten abgeschnitten wurden, um für die Schiffahrt kein Risiko mehr darzustellen.

Auch bei diesem Tauchgang hatten wir ideale Bedingungen: 20 Grad Wassertemperatur auf der Deko, Sichtweite über 20m und keinerlei Strömung. Nach 80 Minuten Tauchzeit waren alle aus dem Wasser und wir sind vollends begeistert zurück zur Basis gefahren. Da wir bereits zu Hause alle unsere Gase gefüllt hatten, mussten wir nur mehr die Dekoflaschen wieder auftoppen um für den nächsten Tag mit vollen Flaschen in Wasser zu gehen. Pipo stellte in typischer italienischer Art seine Basis zur Verfügung, indem er uns den Schlüssel zur Basis gab, erklärte wo man den Kompressor einschaltet und dass wir am nächsten Morgen um 09:30 wieder hier sein sollten. Dann verabschiedete er sich und ließ uns etwas verblüfft zurück.

Während Stefan mit Andreas noch Theorie für den Trimixkurs paukte, sind Birgit, Peter und ich nach Arenzano spaziert. Den Abend haben wir dann ruhig angegangen und noch etwas gefachsimpelt, bevor wir endlich eingeschlafen sind.

Vorbereitung für die Ausfahrt

Dienstag - 2. Tauchgang an der Haven

Nach dem bereits erwähnt sensationellen Frühstück sind wir pünktlich um 09:30 an der Basis eingetroffen und wie bereits am Vortag brachten wir die Ausrüstung auf das Boot und um 10:30 sind wir wieder zum Wrack ausgefahren. Wieder konnte wir als erste abtauchen und hatten die selben perfekten Bedingungen wie am Montag. Wir sind wieder den Aufbauten entlang zum Oberdeck abgetaucht. Von dort aus tauchten wir ein Stück den Rohrleitungen entlang, drehten uns um und ließen die Dimensionen der Aufbauten auf uns wirken. Danach sind wir zur Kante des Oberdecks auf der Steuerbordseite getaucht. Der Blick nach unten zeigte uns erneut die gewaltigen Dimensionen des Wracks. Der Grund auf 80m Tiefe war nicht auszumachen und nach oben konnten wir im Gegenlicht die gesamten Aufbauten erkennen. Dann sind wir zum gewaltigen Explosionsloch auf der Steuerbordseite getaucht und von dort aus unter den geschmolzenen Teilen der Aufbauten durch zum Werkstättengang. Diesmal sind wir den gesamten Gang bis zur Backbordseite durchgetaucht und weiter nach achtern zum Schornstein. Nach dem Aufstieg an den Aufbauten entlang sind wir dann für den ersten Dekostop zum Schornstein geschwommen. Wieder ließen wir während des Aufstieges nochmals die gewaltigen Ausmaße des Wrack wirken. Nach insgesamt 70 Minuten Tauchzeit sind wir dann aus dem Wasser gestiegen.

Danach hieß es die Ausrüstung verladen, noch etwas zu Mittag essen und dann auf die Autobahn Richtung Innsbruck. Bereits während der Heimfahrt haben wir bereits Pläne geschmiedet, wann wir das nächste mal an die Haven fahren - ihr werdet dann hier davon lesen!

Pippo von Havendiving mit unserer Gruppe und seinem Modell vom Wrack