Grotte di Oliero / Siori – Höhlentauchen in ItalienBereits im November 2007 sind wir nach Italien in die Ortschaft Oliero gefahren, um dort in der Höhle Siori des Oliero Parks zu tauchen, aber nachdem damals bereits eine Genehmigung für Tauchgänge notwendig war, sind wir an die „Elefante Bianco“ gefahren (hier der Bericht dazu). Am 1. und 2. März sind wir dann wieder nach Oliero gefahren, hatten auch die erforderliche Genehmigung und waren für unsere ersten Tauchgänge in der Siori vorbereitet. Wir starteten am Samstag um 7:00 und nach 3 Stunden Fahrtzeit waren wir an den Toren des Parks von Oliero, die geöffnet waren, aber das Schild am Eingang zeigte „chiuso“. Wir waren dadurch etwas verwundert, aber betraten den Park, da wir unser Kommen für diesen Tag und diese Zeit via Email angekündigt hatten und auch eine Bestätigung dafür bekamen. Als wir vom Eingang zurück ans Wasser gingen, trafen wir eine Gruppe aus Italien, die sich für einen Tauchgang vorbereitete und fragten, wo wir unseren Eintritt bezahlen könnten und wie der Ablauf für Tauchgänge in der Siori ist. Obwohl die Kommunikation nicht sehr leicht war, weil unser Italienisch schlecht und das Englisch dieser Jungs nicht das Beste ist, waren sie eine große Hilfe für uns – vielen Dank an dieser Stelle. Wir luden unsere Ausrüstung aus und bereiteten sie vor, um sie dann mit dem Boot, das normalerweise die Touristen in die Cavern Zone der Siori bringt, zum Eingangsbereich zu führen. Danach zogen wir unsere Anzüge an und gingen zum Eingang, wo wir unsere Ausrüstung komplett anlegten. Wir verwendeten 2*12 Geräte mit Nitrox 32, da das profil auf den ersten 400m der Höhle ziemlich flach ist und wir zuerst den vorderen Bereich der Höhle kennen lernen wollten. Bereits als wir durch den Grottenbereich gingen, spürten wir die Strömung, die wir zuvor als Fluss aus der Höhle kommen sahen. Nachdem wir nicht wussten, ob das viel oder wenig Strömung für die Siori ist, beschlossen wir den Tauchgang zu beginnen. Der erste Teil des Tunnels ist ohne irgendwelche Abzweigungen oder andere Möglichkeiten sich zu verirren, da man von der Strömung automatisch hinausgespült wird. Die Höhle beginnt mit einem vertikalen Schacht, in dem ein Seil als mainline verlegt ist, was bei der Strömung Sinn macht. Zuerst steigt man auf ca. 9m ab und der Tunnel führt rückwärts weiter, also in derselben Richtung wie der Fluss oberhalb. Aber bereits nach wenigen Sekunden bemerkten wir, dass die Strömung zu stark war, um dagegen anzuschwimmen und wir kämpften uns mit „pull and glide“ Technik vorwärts (wobei glide eher einem Stop entsprach). Kurz darauf bog der Tunnel ab und führte um ein Eck. Nach ca. 15 Minuten kam wir an ein T, wo cave line den Weg zum „Shortcut“ weist – eine Seitenpassage die den Weg zum tieferen Teil der Höhle etwas abkürzt. Wir beschlossen an diesem Punkt den Tauchgang abzubrechen und uns mit der Strömung zum Ausgang treiben zu lassen. Am Rückweg war es sehr angenehm die Höhle zu genießen und nur einige Flossenschläge machen zu müssen, um die Richtung zu korrigieren, aber keinen einzigen um vorwärts zu kommen. Nach einem kurzen Sicherheitsstop im Eingangsbereich stiegen wir auf und machten eine Oberflächenpause und die Vorbesprechung für einen zweiten Tauchgang. Wir hatten genug Gas übrig um bei diesem Tauchgang den Weg hinter dem T auf der rechten Seite zu nehmen, was der längere Weg ist, und so weit zu tauchen, wie das Gas reichen würde. Wieder kämpften wir gegen die Strömung, aber kamen schneller vorwärts als beim ersten Versuch und nach nur 8 Minuten erreichten wir das T und folgten dem Seil nach rechts. Es führte kurz darauf in einen sehr niedrigen aber breiten Teil, der sehr beeindruckend ist. Danach kommt man an den Punkt, wo das Seil endet und der weitere Weg in die Höhle mit cave line ausgelegt ist. Man kann auch sehen, wo die andere Leine endet, die durch die Seitenpassage führt, aber es gibt keine Verbindung zu Hauptleine. An diesem Punkt war die Strömung nicht mehr so stark wie im ersten Teil und die Höhle begann tiefer zu werden. Wir folgten dem Tunnel ein Stück weiter, mussten aber dann umkehren, da wir unseren Umkehrdruck erreicht hatten. Wieder war der Rückweg viel angenehmer als der Weg hinein. Wir flogen durch den niedrigen Teil und danach den ganzen Weg durch den Tunnel zurück zum Eingang. Wieder machten wir einen Sicherheitsstop, verließen die Höhle und brachten unsere Ausrüstung aus dem Eingangsbereich. Wir transportierten unsere Ausrüstung auf die andere Seite des Flusses, beluden das Auto und fuhren zum reservierten Hotel um etwas zu essen. Inzwischen war es kurz vor 15:00 und wir hatten Glück, dass das Hotel noch geöffnet hatte, da zwischen 15:00 und 17:00 geschlossen ist und das Restaurant erst wieder um 18:00 öffnen würde. Nachdem wir unser Gepäck auf das Zimmer gebracht hatten, schlenderten wir durch die Ortschaft und fanden eine Bar, die einige Bruschette auf der Karte hatte und schafften es so bis zum Abendessen.
Am nächsten Morgen fuhren wir wieder zum Park und bereiteten unsere 2*20 vor, um mehr Zeit in der Höhle zu haben. Sobald wir durch den Eingangsbereich gingen, bemerkten wir, dass die Strömung deutlich zugenommen hatte und fragten uns, ob wir überhaupt Tauchen konnten. Als wir abstiegen fühlten wir, dass die Strömung viel stärker war als am Vortag und drangen mit „pull and Stopp“ in die Höhle vor. Als wir das Ende des ersten Teils erreichten, wo die mainline von Seil auf cave line wechselt, waren wir beide in unseren Trockenanzügen nassgeschwitzt. Wir hatten noch Gas übrig und folgten dem Tunnel ein Stück weiter, erreichten aber bald darauf unseren Umkehrdruck, obwohl wir mit jeder Menge Gas gestartet waren. Das Ankämpfen gegen die Strömung hatte uns extrem viel Gas gekostet. So brachen wir den Tauchgang ab, und genossen den Weg zurück wie am Vortag. Nach dem Sicherheitsstop stiegen wir auf und beschlossen für den heutigen Tag das Tauchen zu beenden. Die Strömung war zu stark, um einen weiteren Tauchgang genießen zu können. Also brachten wir unsere Ausrüstung zurück zum Auto und machten uns auf den Weg nach Hause. Das war wieder ein tolles und interessantes Wochenende und für das nächste Mal werden wir besser vorbereitet sein und hoffentlich weniger Strömung haben als dieses mal. |
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