Werksbesichtigung bei DUI in San Diego![]() Vom 15. bis zum 25. April hatte ich die Gelegenheit gemeinsam mit einigen österreichischen, deutschen und niederländischen Händlerkollegen Dick Long und seine Firma in den Vereinigten Staaten zu besuchen. Organisiert wurde die Reise von Thomas Dederichs von der Tauch- und Reisewelt in Mönchengladbach, die für den Mitteleuropäischen Raum als Generalimporteur von DUI Produkten verantwortlich ist. Am 15. April trafen im Laufe des Vormittags alle Reiseteilnehmer am Flughafen in Frankfurt ein und lernten einander kennen. Nach einem „ausfühlichen“ Check In, bedingt durch die hysterischen Kontrollen bei Flügen in die USA, ging es via Atlanta nach Arkansas. Dort wurde unsere Gruppe von Dick Long, Faith Ortins und Quincy Morris von DUI in Empfang genommen. ![]() Die meisten von uns kannten die drei schon von der Boot 2004 und so ging es nach einem kurzen Hallo gleich weiter ins Hotel. Nach einem ausführlichen Abendessen in einem Steakhouse ging es dann direkt ins Bett. Am nächsten Morgen begannen wir bereits früh mit den Vorbereitungen zu einem Testevent von DUI am Beaver Lake. Für uns Händler stellte dies eine Möglichkeit dar, zu sehen wie diese Testveranstaltungen ablaufen und gab uns eine Idee, wie wir etwas Ähnliches bei uns zu Hause umsetzen können. Nach und nach errichteten wir zwei Zelte und bereiteten uns für den folgenden Tag vor. Laut Faith konnten wir uns auf einen Ansturm von ca. 150 Tauchern am ersten der beiden Testtage einstellen, wobei jeder Teilnehmer wohl mehr als nur einen Anzug ausprobieren möchte. ![]() Um diesem Ansturm gewachsen zu sein, wurde die Mannschaft von DUI von Mitarbeitern der regionalen Händler und vielen Freiwilligen die aus dem Umfeld dieser Händler kommen unterstützt. Der eigentliche Test ging problemlos und sehr diszipliniert von Statten und so kam es auch zu keinen Zwischenfällen. Natürlich gab es einige „Kuriositäten“ wie Trockenanzüge in der Grösse 6XL (die auch tatsächlich im Einsatz waren) oder Atemregler von Teilnehmern die wohl keiner von uns jemals zuvor gesehen hat, oder auch der Traum einer mobilen Füllanlage. ![]() Nachdem am Sonntag Nachmittag der Event vorbei war und das gesamte Testmaterial wieder transportfertig im Truck verstaut war, fuhren wir zurück ins Hotel um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen. Dick macht extra noch einen kleinen Abstecher nach Kentucky um etwas zum Trinken zu erstehen, da in Arkansas am Sonntag kein Alkohol verkauft werden darf... Montag Morgen flogen wir via Dallas weiter nach San Diego. Unsere niederländischen Kollegen entschieden sich kurzfristig einen späteren Flug zu nehmen, da unsere Maschine überbucht war und ließen sich sowohl in die Business Class upgraden als auch mit 400,-- USD entschädigen ;-)) Nachdem wir alle wieder in San Diego zusammentrafen gings zum gemeinsamen Abendessen zu dem auch Susan Long, die jetzige „Chefin“ von DUI vorbeikam. Tags darauf besuchten wir die Firma und Produktion von DUI und hatten ein volles Programm vor uns. Wir bekamen einen äußerst ausführlichen und interessanten Blick hinter die Kulissen der wohl bekanntesten und besten Trockenanzug – Schmiede auf diesem Planeten. Dank der Erklärungen von Dick, Faith und Quincy konnten wir unser Wissen über die Fertigung und spezifischen Vorteile der einzelnen Anzüge vertiefen. Besonders beeindruckend war, dass alle Anzüge vom Zuschnitt über das Nähen, Kleben und den abschließenden Dichtigkeitstest in Handarbeit gefertigt werden. ![]() Alleine die Nähte werden bis zu 5 mal von Hand geklebt, damit auch nach Jahren keine Undichtigkeiten auftreten. Nicht umsonst gibt DUI auf Material und Nähte eine Garantie von 7 Jahren! Obwohl wir mitten in der Produktion standen und die Arbeiter mit einer Unzahl von Fragen quälten, hatten wir nie das Gefühl, dass wir im Weg oder nicht willkommen waren. Wir konnten ebenfalls aus erster Hand eines der größten „Geheimnisse“ aus der Welt der Trockentaucherei erfahren. Dabei ging es um die Herstellung der patentierten „crushed Neopren“, das nicht mit dem „compressed Neopren“ anderer Hersteller verwechselt werden darf. Wie der Name „compressed Neopren“ schon andeutet, handelt es sich dabei lediglich um komprimiertes Neopren, das seine Eigenschaft als geschäumter Gummi beibehält, wenngleich auch die Materialstärke abnimmt. „Crushed Neopren“ hingegen wird durch einen einzigartigen Prozess hergestellt. Dabei werden die fertig zusammengenähten Anzüge im Wasserbad unter hohen Druck gesetzt und für ca. 1 Tag unter Druck gehalten. ![]() Dadurch diffundiert der im Neopren enthaltene Stickstoff aus und zurück bleibt ein Material, dessen Eigenschaften im Vergleich zum Ausgangsprodukt Neopren deutliche Vorteile aufweist. Das Material lässt sich mit zunehmender Tauchtiefe nicht komprimieren, es ist äußerst widerstandfähig gegen mechanische Beschädigung und zudem auch resistent gegen Alterung. Gerade der Alterungsprozess ist durch das „Crushen“ vorweg genommen. Durch das Beseitigen der Gasblasen im Material kommt es während der Lebensdauer der Anzuge zu keinem einreißen der einzelnen Blasen untereinander und daher entstehen auch keine Kanäle und Lecks im Material. Weitere interessante Informationen gab es zum Thema Isolation bei Trockentauchen. So konnten wir unterschiedlichste Materialien auf ihre Isolationsfähigkeit und ihr Verhalten im trockenen und nassen Zustand testen. Für eine maximale isolation unter Tauchbedingungen (geringer Überdruck im Anzug) eignet sich kompressionsbeständiges Thinsulate auf Grund seiner Materialeigenschaften am besten. Für alle Fälle bekamen wir auch eine Einschulung bezüglich Reparatur und Servicearbeiten sowie Maßanfertigung von Anzügen. Da ich die wohl beste Gelegenheit hatte, ließ ich mir einen Anzug auf Maß nach meinen Vorgaben schneidern. Die Modellauswahl fiel auf den TLS 350, der im technischen Tauchen den Standard schlechthin darstellt. Als weitere Zusatzausrüstung hat die sog. Cave Edition Oberschenkeltaschen, Pee-Valve, Cordura – Verstärkungen und weitere Goodies serienmäßig. Zum Tauchen und Testen sind wir bei Tauchgängen vor der Küste San Diegos gekommen. Jeder von uns konnte aus dem DUI Sortiment testen, was er wollte und das wurde auch ausgiebig genutzt. Das Abendprogramm wurde durch Parties bei Dick und Faith gestaltet. Dabei konnten wir nach Herzenslust fachsimpeln und konnten bei Faith eine prefekt eingerichtete Tauchergarage und jede Menge Trophäen ihrer Wracktauchkarriere bewundern. Dick wiederum unterhielt uns mit unzähligen Anekdoten aus seiner jahrzehntelangen Karriere. Nach insgesamt 9 Tagen flogen wir vollgestopft mit Wissen und Informationen wieder retour nach „good old Europe“. ![]() Nochmals herzlichen Dank an Thomas und Dick für die Einladung und Organisation, sowie an Faith, Susan und Quincy für die Betreuung während unseres Aufenthaltes.
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